Landkreis Sömmerda
1.Der Landkreis Sömmerda stellt sich vor
Im Herzen Thüringens, zwischen Harz und Thüringer Wald, liegt das Thüringer Becken. Dieses erstreckt sich längs der Unstrut (mit 189 km Länge Hauptwasserader) und ihrer Zuflüsse.
Im Gebiet der mittleren Unstrut liegt das Territorium des neu gegliederten Landkreises Sömmerda, welches sich von der Landeshauptstadt Erfurt bis hin zu den Höhenzügen der Finne, Schrecke und Schmücke ausdehnt. Das Bild des Kreises wird geprägt von einer intensiv genutzten Agrarlandschaft.
Bei einer Gesamtfläche des Kreises von 804 km˛ entfallen immerhin rund 80 Prozent auf landwirtschaftliche Fläche und rund 10 Prozent auf Waldfläche. Mit der Gebietsreform 1994 vergrößerte sich der Landkreis Sömmerda im Süden durch Teile des Kreises Erfurt-Land und im Norden durch Teile des Kreises Artern. Heute leben im Landkreis 82.321 Einwohner (davon 42.162 weiblich und 40.159 männlich) in 7 Städten und 48 Gemeinden. In der Kreisstadt leben rund 24.200 Menschen.
Im Landkreis hat es große Veränderungen auf dem Gebiet der wirtschaftlichen und touristischen Infrastuktur gegeben. Das auf Naherholung, Aktivurlaub und Kulturtourismus setzende Tourismusprogramm des Kreises hat sich bewährt, so dass der Landkreis auch für Urlaub interessant ist. Wir laden alle Gäste ein, den neuen Landkreis Sömmerda ganz persönlich zu entdecken.
2. Erdgeschichtliches zur Oberflächengestalt des Landkreises Sömmerda
Das Thüringer Becken gehört erdgeschichtlich zur Trias-Zeit, in der sich horizontale Deckschichten aus Sandstein, Muschelkalk und Keuper ablagerten.
Im Tertiär kam es durch tektonische Bewegungen in Thüringen zu Bruchlinien, wobei unter anderem die Hainleite, Schmücke und Finne emporgehoben wurden, das Thüringer Becken aber als Tiefscholle verblieb. Später entstanden durch Abspülung sogenannte Schwemmlößschichten auf den Keuperablagerungen.
Danach bildeten sich Tonschwarzerdeböden. Der Keupergrund besteht aus grünlichem Mergel, der teilweise feinsandig ausgeprägt ist und durch Gipseinlagen unterbrochen wird. Die Verwitterungsprodukte des Keuper bilden die Grundlage für die hohe landwirtschaftliche Ertragsfähigkeit des Bodens.
3. Klima, Flora und Fauna
Im weiträumigen Trockengebiet des Thüringer Beckens liegend hat der Kreis Sömmerda ganzjährig höhere Lufttemperaturen als sonst in Thüringen, zum anderen aber mittlere Jahresniederschläge unter 500 mm (im Thüringer Wald dagegen 100 - 1200 mm), in der Vegetationsperiode ungünstigerweise sogar unter 300 mm, was durch intensive Bewässerung ausgeglichen werden muss.Gerade diese klimatischen Bedingungen hatten einen großen Einfluss auf den historischen Gang der Besiedlung dieser Region.Die relativ gleichförmige Ackerebene des Thüringer Beckens bietet im Landkreis Sömmerda reizvolle Schönheiten, deren Schutz wesentlich zur Erhaltung von Lebensräumen landschaftstypischer Flora und Fauna der Region beiträgt.Von besonderer Bedeutung sind die Feuchtbiotope der Unstrut-Auen oder die Stauseen mit ihrer Uferregion.
Sie sind ein Paradies für Wasservögel. Hier lassen sich Graureiher, Schwäne, Haubentaucher, Möwen, Stock- und Tafelenten und vereinzelt Kormorane beobachten. Naturfreunde konnten sogar den großen Brachvogel und den Fischadler in diesem Gebiet feststellen.
4. Die Besiedlung des Thüringer Beckens in der Vor- und Frühgeschichte
Schon zur Altsteinzeit (60000 bis 8000 v.u.Z.) wurde das Thüringer Becken von Urmenschen aufgesucht. Es ist anzunehmen, dass während der letzten Eiszeit, als das Inlandeis bis Norddeutschland vorgedrungen war, das Gebiet Thüringens von Jägern und Sammlern durchwandert wurde.
Wie Funde von Steinwerkzeugen und Skelettresten bei Ausgrabungen in Bilzingsleben belegen, hat sich der Frühmensch der Altsteinzeit im Thüringer Becken aufgehalten.
Mit Beginn der Jungsteinzeit (5000 bis 1800 v.u.Z.) fingen die Menschen allmählich an, durch Viehhaltung und Anbau von Kulturpflanzen sesshaft zu werden. Sie legten Wohnplätze an und schufen durch Waldrodung Ackerland.
Der fruchtbare Boden und das milde Klima des Thüringer Beckens bildeten die Basis dafür, dass dieses Gebiet bevorzugter Altsiedelraum wurde.
Um die Zeitenwende war der Thüringer Raum von germanischen Stämmen besiedelt. Nach heutigen Erkenntnissen ist anzunehmen, dass
im 3. Jahrhundert der Stammesverband der Thüringer durch den Zusammenschluss von Hermunduren, Angeln und Waren gebildet wurde. Ende des 4. Jahrhunderts wurde erstmals der Name "Thoringi" in der "Mulomedizina" des Flavius Vegitius Renatus schriftlich erwähnt.
Als Kult- und Wehrverband reichte das Thüringer Königreich im 5. Jahrhundert von der Werra bis zur Elbe und der Magdeburger Börde bis an den Main.
Im Jahre 531 wurde das Heer des Thüringer Königreiches in einer Entscheidungsschlacht gegen die vereinten Franken und Sachsen vernichtend geschlagen, worauf das Thüringer Königreich unterging. Die Entscheidungsschlacht hat an der Unstrut stattgefunden, wobei in der Literatur häufig der Ort Burgscheidungen genannt wird, was aber nicht nachweisbar ist. Das thüringische Land westlich und südlich von Helme und unterer Unstrut wurde zu einer fränkischen Provinz, den Namen "Thüringen" indessen aber weiterführend, während die thüringischen Gebiete nördlich dieser Linie unter sächsische Herrschaft gerieten.
Weitere Informationen
- Fremdenverkehrsverband Landkreis Sömmerda e. V. Tel. 0 36 34/35 44 16
- Stadtinformation Sömmerda Tel. 0 36 34/35 02 41
- Fremdenverkehrsverein Beichlingen e. V. Tel. 0 36 35/48 22 63
- Runneburgverein Tel. 03 63 74/2 07 85
- Stadtinformation Rastenberg